Nahrungsergänzung

Ist das nötig?
Um zu überleben, brauchen wir zum Glück keine Nahrungsergänzung.
Um gesund alt zu werden ist sie von Vorteil.
Um bei Krankheiten auf natürlichem Weg gesünder zu werden, ist sie notwendig.

Im Folgenden werde ich Ihnen nach und nach interessante Informationen zu Nahrungsergänzungsmitteln einstellen, die Ihnen für die Praxis einige wichtige Tipps geben sollen. Natürlich sind diese Informationen nicht allumfassend und ersetzen keine fachkundige Beratung, sondern sollen diese unterstützen.

Vitamin C     (Ascorbinsäure)

An welchen Vorgängen im Körper ist Vitamin C beteiligt?

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- Es schützt unsere Körperzellen vor den Schäden durch freie Radikale,
- es ist beteiligt am Aufbau von Bindegewebe, Knorpel und Knochen,
- er erhöht die Festigkeit von Kollagen und fördert die Wundheilung,
- es ist beteiligt am Abbau von Cholesterin und der Senkung von Triglyceriden und Lipoporotein a, 
        gleichzeitig wird die Bildung vom "guten" HDL gesteigert,
- an der Aufnahme von Eisen im Darm,
- an der Entgiftung von toxischen Stoffwechselprodukten und Pharmaka,
- es senkt erhöhte Histaminspiegel,
- es fördert die Infektabwehr über die vermehrte Bildung und Reifung zahlreicher Zellen, die an der Immunabwehr   
        beteiligt sind, sowie über eine Stimulation der Antikörperbildung,
- es ist beteiligt an der Bildung zahlreicher Neurotransmitter, wie zum Beispiel Serotonin, Melatonin,
- an der Bildung von Gallensäuren, der Nebennierenrindenhormone (Adrenalin etc.) und der Sexualhormone,
- es hemmt ungesunde Anheftung von Zucker an Proteine (HbA1c als Beispiel).
- es kann die Bildung krebserregender Stickstoff-Verbindungen im Magen verhindern (Nitrosamine)
- und unsere DNA schützen,
- es regeneriert verbrauchtes Vitamin E und Glutathion (beide sind wichtige Antioxidantien),
- es wirkt selbst als starkes Antioxidans und schützt so unsere Zellen vor Schäden durch freie Sauerstoffradikale. 
   Siehe dazu in nächsten Kapitel auf dieser Seite unter Punkt 6.


Wann besteht ein erhöhter Bedarf an Vitamin C (nach Uwe Gröber)?
-  Wachstum, Schwangerschaft, Stillzeit, Leistungssport
- Alter (bei Altenheimbewohnern wurden Vitamin-C-Spiegel nahe am Skorbut gemessen)
- Stress, schwere körperliche Arbeit, Raucher
- Alkoholismus, Mangelernährung, falscher Zubereitung  und Lagerung der Lebensmittel
- Medikamente: Orale Kontrazeptiva ("Anti-Baby-Pille"), ASS, Antidepressiva, Barbiturate, Diuretika und Tetrazykline, Calcitonin, Östrogene, Glucocorticoide (Cortison), Interleukin-2, Zytostatika
- Chemo- und Strahlentherapie
- Chronische Erkrankungen
- Fieber, Infekte, Operationen, Verbrennungen.
   

Hintergründe zu Vitamin C

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1. Wir können Vitamin C nicht bilden, die meisten Tiere aber schon. Der Mensch, die Affen, Meerschweinchen und einige Fische können Vitamin C nicht selbst bilden. Andere Tiere schon. Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum unsere Haustiere so selten krank werden? Wessen Hund lag schon einmal mit grippalem Infekt krank in seinem Körbchen?
2. Wieviel Vitamin C bilden Tiere? Wenn man es auf unsere Körpergröße umrechnet, sind das 3 Gramm am Tag. Ein Gorilla isst so viel Gemüse und Obst, dass er auf 4,5 Gramm am Tag kommt. Und bei einer kranken Ziege wurde sogar eine Bildung von 50 (!) Gramm Vitamin C am Tag gemessen.
3. Wie wurde bestimmt, wieviel Vitamin C wir brauchen? S. Hockey und A. Saul schreiben dazu in ihrem Buch "Vitamin C, The Real Story": Früher wusste man nur, dass einige Milligramm Vitamin C die Bildung von Skorbut verhindern.  In den 1990er Jahren untersuchte dann Mark Levine, M.D. von den U.S. National Institutes of Health den Sachverhalt näher: Er gab gesunden Medizinstudenten unterschiedliche Dosen an Vitamin C und stellte fest, dass der Blutspiegel an Vitamin C anfängt zu fallen, wenn wir unter 200mg täglich zu uns nehmen. Wenn der Blutspiegel weiter abfällt, rettet die Niere vermehrt Vitamin C aus den Urin, um es wieder verwerten zu können.
Danach untersuchte er den Vitamin C-Spiegel in den weißen Blutkörperchen und stellte fest, dass es reicht 100mg Vitamin C am Tag zu essen, um den Vitamin-C-Spiegel in diesen aufrecht zu erhalten. Diese Menge an Vitamin C wurde dann zum Richtwert für die tägliche Einnahme herangezogen.
Was er nicht wusste, ist, dass die weißen Blutkörperchen in ihren Zellwänden Pumpen eingebaut haben (so wie  die Nebennieren und das Gehirn) um bei Vitamin C-Mangel dieses aktiv in sich anreichern zu können. Hätte Levine damals die roten Blutkörperchen als Stellvertreter für die Körperzellen untersucht und nicht die weißen, dann hätte er eine viel höhere, notwendige Vitamin C-Einnahme ermittelt (bei Skorbut leiden die roten Blutkörperchen auch schneller als die weißen).
Unser Körper hat also bei den wichtigsten Funktionen das Sicherungssystem der Vitamin C-Pumpen eingebaut, so dass diese möglichst lange gut arbeiten können, während aber die anderen Körperzellen leiden. Deshalb:  Zum Überleben reichen kleinste Mengen, zum Gesundsein nicht.
4. Wieviel Vitamin C brauchen wir denn nun? Das hängt von vielen Umständen ab. Von unserer allgemeinen Gesundheit und von unseren Belastungen. Jeder Stress, egal ob physisch (Sonnenbäder, Leistungssport, Infekte (auch Helicobacter),Verletzungen, Operationen, Umweltgifte, Medikamente) oder psychisch (subjektiv als unangenehm empfundender Stress, Rede halten, Prüfung, Sterbefall etc.) bedingen einen Mehrbedarf an Vitamin C. Wenn wir uns an die Tierwelt halten, dürften wir mit 3 Gramm am Tag eine gute Grundausstattung haben.
Wie Sie Ihren individuellen Bedarf abschätzen können, lesen sie im nächsten Kapitel.
5. Kann ich damit nicht auch zu viel Vitamin C bekommen?
Mit ziemlicher Sicherheit nicht, solange man es nicht als Infusion gibt, und sich mit der Dosisfindung an die unten beschriebene Methode hält.
Leistungssportler nehmen Vitamin C in hoher Dosierung ein, weil sie damit die Schäden, die durch den Extremsport entstehen (vermehrt freie Radikale) deutlich mindern können. Die Regenerationsphasen sind kürzer und es geht kein Trainingseffekt verloren. Dies versicherte mir unser Ausbilder, Herr. Dr. Schroth, der selbst zwei Nationalmannschaften betreut und schon mehrere Weltmeister ärztlich begleitet hat.
Entgegen dem, was man immer wieder liest, besteht auch nicht die Gefahr von Nierensteinen. Im Gegenteil: Es gab eine über 14 Jahre laufende Studie mit über 85.000 Teilnehmern, die keinen Zusammenhang mit Nierensteinen zeigte. In einer anderen Untersuchung an 45.000 Männern wurde sogar gefolgert, dass diejenigen, die mehr als 1,5 Gramm Vitamin C am Tag einnahmen, ein niedrigeres Risiko für Nierensteine hatten. (Mehr zu diesem Thema im o.g. Buch von  Hickey und Saul). Die Theorie hinter der Annahme, es könnten vermehrt Nierensteine auftreten, ist die, dass das Vitamin C zu einer vermehrten Ausscheidung von Oxalsäure führt, und es eben die sog. Kalzium-Oxalat-Steine gibt, die entstehen können, wenn zu viel Kalzium oder Oxalat vorliegt und damit das Löslichkeitsprodukt für diese Stoffe überschritten ist. In der Praxis stellt sich der Sachverhalt aber so dar, dass die Steine vor allem bei vermehrter Kalzium-Ausscheidung entstehen und Vitamin C die Steine eher auflöst.
Patienten mit einem Mangel an G6PD (Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase) könnten hämolytische Probleme bekommen bei einer Vitamin C-Infusion. Es gab hierzu einzelne Fallberichte. Vor einer Infusion mit hochdosiertem Vitamin C kann man sich auf diesen Stoffwechseldefekt testen lassen.
Eine zu hohe Eisenaufnahme bei Eisenspeicherkrankheit ist nicht gesichert. Es dürfte eher von Vorteil sein, bei sehr hohen Eisenspiegeln im Blut auch verstärkt Vitamin C einzunehmen. Eisen wirkt stark prooxidativ (Fenton-Reaktion). Das heißt, es fördert Oxidationen in unserem Körper, die unseren Zellen Schaden zufügen. Diese Oxidationen kann das Vitamin C verhindern.
6. Abgesehen von den vielen Funktionen im Stoffwechsel, hat das Vitamin C noch einen entscheidenden Vorteil. Das liegt an seiner Eigenschaft als Antioxidans. Wenn Ihnen dieser Begriff neu ist, und Sie etwas mehr über freie Radikale wissen möchten, dann lesen Sie bitte im Menüpunkt "Glaukom" - "Grundlagen über freie Radikale" nach.
In unserem Körper entstehen ständig freie Radikale, deren schädliche Wirkung bei einem gesunden Stoffwechsel in passender Menge von den körpereigenen Antioxidantien sozusagen unschädlich gemacht werden. Es stehen uns viele körpereigene Antioxidantien zur Verfügung, aber leider in der Regel nicht in der Menge, die wir bräuchten, um die vielfältigen Belastungen unseres Körpers aufzufangen (siehe auch Punkt 4). Vitamin C ist das Antioxidans, mit dem wir auf unsere individuellen Belastungen am leichtesten eingehen können. Denn es kann in hoher Dosierung eingenommen werden, ohne Schäden anzurichten (Infusionen aber immer nur mit Fachleuten), es wird vom Körper bei oraler Einnahme nur so viel aufgenommen, wie er auch braucht, und es kann leicht wieder ausgeschieden werden.
7. Warum sollte ich Vitamin C einnehmen, wenn ich doch sichtlich und spürbar gesund bin?
Nehmen Sie das Beispiel Knochenaufbau. In der Kindheit und Jugend werden die Knochen gebildet, im Alter bauen sie sich wieder ab. Wer ist da nicht froh über eine gute Ausgangssubstanz um später nicht unter den teils unangenehmen Folgen der Osteoporose zu leiden? Den Vitamin C-Spiegel bestimme ich bei meinen Patienten nicht so oft, weil jede Untersuchung kostet, sie nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen wird, und die Therapie sich dadurch nicht ändert (weil jeder Patient den Bedarf an VitaminC selbst  feststellen  kann). Aber wenn ich ihn gemessen habe, war er bei denen, die kein Vitamin C eingenommen haben, immer zu niedrig. Auch bei Kindern, und auch wenn die Ernährung Obst und Gemüse berücksichtigte.
Ein  weiteres Beispiel: Der graue Star und die Makuladegeneration: Das Auge ist eines der Organe mit dem höchsten Vitamin C-Gehalt. Der Sinn dahinter erschließt sich leicht: Die UV-Strahlen, die durch die Hornhaut des Auges direkt ins Innere unseres Körpers gelangen, führen zur Bildung freier Radikale, welche unsere Zellen schädigen. So wird die Augenlinse trüb (grauer Star) und in der Makula (der Mitte der Netzhaut) lagern sich oxidierte Fette ab, welche mit der Zeit das übrige Gewebe zerstören. Nun gibt es in der Makula natürlich auch noch andere Antioxidantien (Lutein, Zeaxanthin u.a.), die sich aber auch schneller verbrauchen, wenn wir einen Mangel an Vitamin C haben.
Hier, wie bei vielen anderen Beispielen, ist es so, dass sich die Schäden über viele Jahre ansammeln. Wäre da eine Prophylaxe nicht besser?
8. Kann ich nicht einfach mehr Vitamin C essen? Wenn Sie mit der unten genannten Methode ermittelt haben, wie hoch Ihr persönlicher Bedarf an Vitamin C ist, können Sie sich selber ausrechnen, wieviel Obst und Gemüse Sie essen müssen, um auf Ihre benötigte Menge an Vitamin C zu kommen. Eine gute Hilfe finden Sie unter www.naehrwertrechner.de. Bei diesem kann man von jedem Lebensmittel die Menge eingeben und sich zusammenzählen lassen, wieviel von jedem Nährstoff man dann in der Summe zu sich genommen hat. Man kann auch die Nährstoffe von hunderten Lebensmitteln einzeln aufrufen.
Das bei uns erhältliche Obst und Gemüse mit dem höchsten Gehalt an Vitamin C (pro 100g!) sind:
Hagebutten (getrocknet 2 g, frisch 1g)
Sanddornbeere (450mg),
Brennnessel frisch (300mg),
grüne Chili (250mg),
schwarze Johannisbeere (190mg),
Wildgemüse (175mg),
Paprika (rot/grün 140mg >gelb130mg),
Kohlarten und Fenchel (zwischen 85 und110mg)
Kiwi (70mg),
Erdbeeren (65mg)
......Orangen, Zitronen (50mg)...
Bedenken müssen Sie dabei folgendes: Das Vitamin C verschwindet nicht aus den Lebensmitteln, auch nicht bei längerer Lagerung, wie es immer heißt. Was verloren geht, ist seine antioxidative Eigenschaft. Das heißt, das antioxidativ wirksame Vitamin C verschwindet, die "verbrauchte" Form bleibt erhalten. Vitamin C wird vielen Lebensmitteln zugesetzt, um diese haltbarer zu machen und sie vor Oxidation und damit Schlechtwerden zu schützen. Dabei verbraucht sich das Vitamin C, indem es selbst oxidiert wird. 
Vitamin C kann zwar  in unserem Körper durch andere körpereigene Antioxidantien wieder regeneriert werden, jedoch verbrauchen sich dabei die anderen Antioxidantien, die wir eben nicht so leicht als Nahrungsergänzung zu uns nehmen können.
Licht, Luft und Wärme lassen die antioxidative Wirkung schnell verschwinden. Bei Getränkeflaschen, durch die Licht dringt, kann man davon ausgehen, dass solche Flaschen kein antioxidativ wirksames Vitamin C enthalten. 
Gemüse sollte man kühl lagern, und Obst und Gemüse besser nicht in geschnittener From länger aufbewahren, denn die Schalen schützen das Vitamin C, je nach Durchlässigkeit, gut vor Oxidation.
Langfristig am besten, hält sich Vitamin C gefroren oder in getrocknetem Zustand.

Vitamin C in der Praxis

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1. Schritt: Sie bestimmen, wieviel Vitamin C Sie brauchen.
Das Praktische ist, dass unser Körper alles Vitamin C, das er braucht, aus dem Magen-Darm-Trakt aufnimmt und den Rest nicht. Was zuviel ist, macht sich bemerkbar, indem es Wasser anzieht, zu einem flauen Gefühl im Bauch und schließlich zu Durchfall führen würde. Dieses Phänomen nutzen wir um zu bestimmen, wieviel Vitamin C wir brauchen. Dazu benötigen Sie reines Ascorbinsäurepulver aus der Apotheke (bitte ohne Zusätze kaufen und nicht in Brauseform).

Nun nehmen Sie alle 1-2 Stunden 500mg davon ein. Das Pulver sollten Sie immer frisch in etwas Wasser auflösen und trinken (egal, ob zu einer Mahlzeit oder dazwischen). Sie sollten das aufgelöste Vitamin C nicht lange stehen lassen, da es  an Luft, Licht und Wärme schnell an Wirkung verliert. Zählen Sie, wie oft Sie die 500mg einnehmen.  Irgendwann wird sich Ihr Magen-Darm-Trakt mit Grummeln, Bauchweh,  Rumoren oder weichem Stuhl melden. Das ist der Zeitpunkt, zu dem sie die Einnahme beenden sollten. Die letze Dosis, die Sie eingenommen haben, ziehen Sie von der Gesamtmenge der Einnahme ab und erhalten so die Menge Ihres täglichen Bedarfs an Vitamin C.
Diese Menge können Sie an den Folgetagen in 500 mg- oder 1000 mg-Einheiten über den Tag verteilt einnehmen.

Natürlich ändert sich der Bedarf immer wieder und schwankt von Tag zu Tag. Hier können Sie sich buchstäblich von Ihrem Bauchgefühl leiten lassen. Wenn Sie gesund sind, dürften 2000 - 3000 mg reichen. Bei den im vorigen Kapitel unter Punkt 4 genannten, und ähnlichen Situationen, kann der Bedarf durchaus auch auf 20 Gramm oder mehr steigen. Manche Menschen vertragen anfangs nur wenig Vitamin C. Dies kann aber auch daran liegen, dass Sie ein nicht so gut verträgliches Produkt gewählt haben. Dazu mehr unter Punkt 2!

2. Sie wählen die Art von Vitamin C, die Ihnen zusagt.
Es gibt verschiedene Zubereitungen von Vitamin C, die alle Vor- und Nachteile haben. Wenn Sie nicht zu viel Säure im Magen vertragen, dann können Sie einen Teil des Vitamin C in gepufferter Form zu sich nehmen.
Achten Sie bitte auch darauf, was man beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln allgemein beachten sollte (auf dieser Menüseite im Anschluss an Vitamin C).
Um den individuellen Bedarf anhand der "Darmtoleranz" zu bestimmen, eignet sich wohl nur das reine Ascorbinsäure-pulver. Für die Zähne sollen die gepufferten Produkte besser sein.
Da kein Produkt alle Vorteile in sich vereint, ist es sicherlich gut,  verschiedene Produkte anzuwenden. Ich halte es für sinnvoll, die Grundversorgung von 2-3 Gramm am Tag mit Ester-C zu decken und was darüber hinaus geht mit reinem Ascorbinsäurepulver. Bei Einnahme von deutlich größeren Mengen Vitamin C in Form von gepuffertem Vitamin C, rate ich, vorher einen erfahrenen Orthomolekularmediziner zu Rate zu ziehen und eine Mineralstoffanalyse im Vollblut vornehmen zu lassen (Kalzium zusätzlich im Serum).
a) Reines Ascorbinsäurepulver: Es ist sehr günstig, und vom rein chemischen Standpunkt aus auch völlig ausreichend um alle Zwecke zu erfüllen. Obwohl Ascorbinsäure nicht saurer ist als die Magensäure,  verträgt nicht jeder das reine Pulver gut. In diesem Fall können Sie mit einer kleineren Dosis anfangen, oder auf ein gepuffertes Präparat zurückgreifen.
b) Gepuffertes Vitamin C: Gepuffertes Vitamin C wird vom Magen her sehr gut vertragen. Hier sollten Sie schauen, mit welchen Mineralstoffen das Vitamin C gepuffert wurde. Es gibt Präparate, die nur mit Kalzium oder Natrium gepuffert wurden (Ester-C könnte ein solches sein), und auch welche, in denen mit Kalzium, Magnesium und Kalium in ausgewogenen Anteilen gepuffert wurde. Hier bitte beachten: Die Zahl im Titel der Verpackung (zum Beispiel: Vitamin C 1000) bedeutet nicht automatisch, dass darin pro Kapsel 1000 mg Vitamin C enthalten sind. In diesem Beispiel sind es 500 mg Vitamin C und der Rest  sind Mineralien. Es ist aber alles immer auf der Verpackung gekennzeichnet.
Wer langfristig deutlich mehr als die übliche Tagesdosis von 2-3 Gramm Vitamin C benötigt, sollte lieber nicht ein Präparat verwenden, welches nur mit Kalzium oder nur mit Natrium gepuffert ist. 
c) Ester-C: Ist auch ein gepuffertes Vitamin C. Zusätzlich enthält es als sekundäre Pflanzenstoffe Polyphenole, welche in   Vitamin C-haltigen Früchten zusätzlich vorkommen und zum Teil selbst Antioxidantien sind. In dieser Form ist Vitamin C sehr gut verträglich, wird besser vom Körper aufgenommen und verbleibt auch besser im Körper. Auch hier würde ich nicht dauerhaft deutlich mehr als 2-3 Gramm einnehmen, ohne  mit einem Therapeuten Rücksprache wegen des Kalziumspiegels zu halten. Es ist dann besser, nur ein paar Gramm mit Ester-C zu decken, und den Rest mit reinem Ascorbinsäurepulver.
d) Liposomales Vitamin C: Hier liegt das Vitamin C in kleine Fettkügelchen eingeschlossen vor. In dieser Form kann das Vitamin C noch besser vom Körper aufgenommen werden.
e) Vitamin C als Brausepulver. Da ich bisher kein Produkt gefunden habe, in dem nicht Zuckeraustauschstoffe, Süßstoffe, Aromastoffe oder andere Beimengungen waren, rate ich davon ab.

3. Sie legen einfach los. Viel falsch machen, können Sie, wenn Sie die obigen Informationen berücksichtigen,  ganz sicher nicht. In belastenden Situationen, die bei "Hintergründe zu Vitamin C",  Punkt 4 beschrieben wurden, erhöhen Sie die Dosis, bis sich Ihr Magen-Darm-Trakt meldet, und reduzieren die Dosis dann ein wenig. Wenn Ihr Bedarf fällt, meldet sich Ihr "Bauchgefühl" automatisch. Wenn noch Fragen bestehen, oder die Erklärungen mißverständlich sind, dann kontaktieren Sie mich gerne. 

Tipps für den Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln 

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Wenn Sie zu den Menschen gehören, die nichts schlucken wollen, was sie nicht unbedingt benötigen, dann finden Sie in der Regel Produkte, die auch ohne die folgenden Substanzen auskommen:
- Zuckeraustauschstoffe sind, für den besseren Geschmack, meist bei Brauseprodukten zugesetzt.
- Farbstoffe
- (Magnesium-) Salze von (Speise-)Fettsäuren werden zugesetzt, damit die Masse besser durch Maschinen gleiten kann. Je länger die Wirksubstanzen mit dieser Masse verknetet werden, desto weniger leicht können sie im Magen-Darm-Trakt wieder abgegeben werden. So kann es sein, dass nach 20 Minuten Verknetung nur noch 5% der Wirksubstanz aufgenommen werden. Solche Fettsäuren sind zum Beispiel Stearate oder Palmitate.
- Titandioxid: Wird als Verbindung von einem Leichtmetall (Titan) mit Sauerstoff, zur Haltbarmachung beigesetzt, aber auch um die Produkte weiß zu färben.
- Eisenoxide färben Kapseln und Tabletten.
- Fischöl ist belastet mit Schwermetallen.
- Makrogol führt zu einer schnelleren Entleerung des Darmes. Das bedeutet natürlich auch, dass der Stoff, den wir mit dem Produkt eigentlich aufnehmen wollen, weniger Zeit im Darm verbringt und somit nicht so viel Zeit für die Aufnahme durch die Darmschleimhaut bleibt.
-Aluminium (wir kennen es von Deos), Quecksilber (in einigen Augentropfen).

Gute Produkte enthalten:
Als Vitamin B12 nicht das Cyanocobalamin. Dieses muss vom Körper in mehreren Stoffwechselschritten erst in die wirksamen Formen umgewandelt werden. Dabei muss das  giftige Cyanid abgespalten und entsorgt werden. Sie sollten ein Produkt wählen, welches Methylcobalamin und Adenosylcobalamin enthält. Dies sind die vom Körper benutzten Formen. Hydroxycobalamin kann vom Körper in die benötigten Formen umgebaut werden, was allerdings nur unnütze Energie braucht. Es gibt meines Wissens keinen extra "Hydroxycobalamin-Speicher". Wenn, dann werden die wirksamen Formen gespeichert.
Als Coenzym Q10 das reduzierte Ubiquinol, nicht das oxidierte Ubiquinon. Ubiquinon ist die schon verbrauchte Form. 4% der Menschen können die verbrauchte Form nicht in die unverbrauchte, reduzierte umwandeln. Wenn man den Blutspiegel misst, wird das dabei nicht unterschieden. Das Blut wird aufoxidiert, so dass vor der Bestimmung des Spiegels alles Ubiquinol in Ubiquinon umgewandelt wird. Wenn Sie also auf Nummer sicher gehen wollen, dann kaufen Sie Ubiquinol. Viele Produkte weisen nicht aus, welches Q10 enthalten ist. Auf Nachfrage ist es in der Regel das Ubiquinon. Wer das teurere Ubiquinol nimmt, möchte damit auch werben. 

Bei der Besprechung einzelner Wirkstoffe finden Sie weitere Informationen, die Ihnen bei der Entscheidung für ein Produkt helfen können.

Um nicht irgendwelchen Plagiaten aufzusitzen und möglichst gute Ausgangsstoffe zu bekommen, sollten Sie in der Apotheke kaufen, oder von Firmen, die Prüfzertifikate Ihrer Ausgangsprodukte vorweisen können.
In diesem Zusammenhang ist es auch interessant, die Bedeutung folgender Aussage zu verstehen:
"Ohne Zusatz von..." zum Beispiel: Konservierungsstoffen:  Das bedeutet nicht, dass  im angebotenen Produkt keine Konservierungsstoffe  enthalten sind, sondern nur, dass derjenige, der die Einzelsubstanzen (oft im Ausland) gekauft hat, beim  Zusammenmischen seines Produkts, diesem nicht noch zusätzlich Konservierungsstoffe beigefügt hat. Es kann aber trotzdem sein, dass den Ausgangsstoffen schon Konservierungsstoffe zugesetzt waren.

Eine Kapsel oder Tablette kann nur bis zu einer bestimmten Größe geschluckt werden. Wenn also in einer Kapsel sehr viele verschiedene Wirkstoffe angeboten werden, dann kann man davon ausgehen, dass von jeder einzelnen Substanz recht wenig enthalten ist. Manchmal verschwindend wenig im Vergleich zum eigentlichen Bedarf, der ja zudem bei jedem Menschen unterschiedlich ist. Man könnte schlussfolgern, dass man einfach mehr dieser Kapseln oder Tabletten schlucken kann, um auf eine passable Menge der Inhaltsstoffe zu kommen. Aber leider ist es so, dass in vielen Kapseln oder Tabletten, von dem einen oder anderen Wirkstoff schon so viel enthalten ist, dass man bei Mehreinnahme die empfohlene Dosis einiger Substanzen überschreiten würde. 
Einige Tipps diesbezüglich:
- Vitamin A sollte man möglichst wenig in Tablettenform zu sich nehmen, da es ein Hormon ist, welches auf das Zellwachstum einwirkt und somit zur Bildung von Tumoren und Entstehung von Missbildungen in der Schwangerschaft führen kann. Hier können Sie auf Beta-Carotin zurückgreifen.
-Selen sollte man normalerweise nicht mehr als 55 Mikrogramm am Tag einnehmen.
-Bei B-Komplexen ist meist Folsäure reichlich in den Tabletten (400 Mikrogramm) enthalten, der Bedarf an anderen B-Vitaminen wird aber oft damit nicht gedeckt. 
Deshalb lassen Sie sich bei kombinierten Wirkstoffpräparaten am besten beraten, was für Sie speziell sinnvoll ist.

Zink

An welchen Vorgängen im Körper ist Zink beteiligt?

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Zink ist an über 300 Prozessen im Stoffwechsel beteiligt.
- Zusammen mit Vitamin C ist es für den Aufbau von Bindegewebe, Knorpel und Knochen notwendig. Das heißt, auch an der Reparatur von Schäden, die durch freie Radikale an Blutgefäßen entstanden sind. Erfolgt diese Reparatur nicht zeitnah und korrekt, kommt es leichter zu einer Defektheilung mit unnatürlicher Einlagerung von Cholesterin, Kalzium und Makrophagen, also der Arteriosklerose.
- Typische Zeichen für Zinkmangel sind Längsrillen in den Fingernägeln, brüchige Nägel, weiße Flecken auf den Nägeln. Zinkmangel kann auch zu dünnen, farblosen und brüchigen Haaren führen und an Haarausfall beteiligt sein. Haarausfall nach der Schwangerschaft kann damit zusammenhängen, dass Schwangere viele wichtige Spurenelemente, darunter Zink, an die Feten weitergegeben haben und dadurch selbst einen Mangel bekommen haben.
- Es wirkt gegen Viren (legt sich um sie herum, so dass sie nicht mehr so gut an unseren Schleimhäuten andocken können) und steigert die zelluläre und humorale  Immunantwort auf sehr vielen, schon bekannten Wegen signifikant.
- Zinkmangel führt zu Geschmacks- und Geruchsstörungen (Manche Säureblocker für den Magen tun das auch). Gerade bei der Infektion mit dem Corona-Virus sind Geruchs- und Geschmacksstörungen ein typisches Symptom. Wie Sie genug Zink zu sich führen können, um sich möglichst gut vor den Viren zu schützen, erkläre ich Ihnen unten.
-Bei Zinkmangel kann Vitamin A von der Leber nicht freigesetzt und zu anderen Organen transportiert werden. Deshalb sind die Symptome von Zinkmangel und Vitamin A-Mangel auch ähnlich. Interessanterweise hörte ich von Corona-Fällen, die zeitweise nichts mehr sehen konnten. Hier ist eine mögliche Ursache dafür.
- Im Auge liegt eine hohe Konzentration an Zink vor. Es ist mitverantwortlich für den Transport von Vitamin A (genauer: Retinol) aus der Leber zu den Sinneszellen. In der Netzhaut wird das Retinol von einem zinkabhängigen Enzym in Retina erneut umgewandelt auf dem Weg zur Bildung des eigentlich wirksamen Sehfarbstoffs. Beim Sehvorgang  ist Zink damit an der Hell-Dunkel-Anpassung beteiligt. Auch bei der Entstehung der Katarakt vermutet man einen Zusammenhang mit Zinkmangel, da es am Zuckerstoffwechsel beteiligt ist, dessen Störung die Entstehung des grauen Stares fördert und Patienten mit grauem Star deutlich erniedrigte Zinkspiegel aufweisen im Vergleich zu altersgleichen Kontrollgruppen. Bei der Makuladegeneration konnten zinkhaltige Supplemente die Progression aufhalten.
- Zink steigert den Proteinumsatz und ist auch deshalb wichtig für Wachstum und Muskelaufbau. Sie kennen sicherlich den Spruch: "Es ist gut, wenn man ein paar Pfunde auf den Rippen hat, damit man von etwas zehren kann, wenn man krank wird." Es sind aber nicht die Pfunde an Fett, auf die der Körper in "schlechten Zeiten" zurückgreift, sondern es ist die Muskelmasse. Mit anderen Worten: Die Muskeln bauen ab, das Fett bleibt erhalten. An der Menge der Muskelmasse erkennen Ärzte, wer von den Krebspatienten die bessere Prognose hat. Deshalb ist Ausdauersport (nicht übertrieben, also im aeroben Bereich bleiben) und auch Kraftsport, für uns alle bis ins Alter wichtig.
- Zink spielt eine große Rolle auch beim Diabetes: Diabetiker verlieren bei Proteinurie viel Zink über die Nieren (noch mehr bei Einnahme von ACE-Hemmern). Zink ist beteiligt an der Bildung von Insulin in der Bauchspeicheldrüse und an der Bildung der Insulinrezeptoren. Dadurch kommt es bei Zinkmangel zu einer verminderten Glukosetoleranz und herabgesetzten Insulinsensitivität.
- Es ist beteiligt am Stoffwechsel der Schilddrüsenhormone, Sexualhormone und der Wachstumshormone.
- Enzyme, die wichtig Aufgaben im Körper haben, brauchen Zink, um arbeiten zu können und
- es ist beteiligt an Aufbau und Reparatur unseres Erbgutes.


Bekannte Ursachen für Zinkmangel

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Uwe Gröber zählt in seinem Buch "Orthomolekulare Medizin" 3. Auflage, folgende Ursachen für einen Mangel/ erhöhten Bedarf an Zink auf:
- Alkoholabusus
- Arzneimittel: ACE-Hemmer, Antazida, Ciclosporin A,  Diuretika, DMPS, EDTA, Eisen, Ethambutol, Glucocorticoide, orale Kontrazeptiva, Lipidsenker, Chemo- Strahlentherapie, Tetracycline.
- Erhöhter Bedarf: Alter, Adoleszenz, Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstum, Leistungssport (Zinkverlust 1mg/Liter Schweiß).
-Ernährung: Vegane, lacto-ovo-vegetarische oder ballaststoffreiche (phytatreiche) Kost. Calcium- und phosphatreiche Lebensmittel. Parenterale Ernährung, Proteinmangelernährung, Reduktionsdiäten.
- Erkrankungen: AIDS/HIV-Infektion, Akne vulgaris, Allergien, Alopecia areata, Diabetes mellitus (Proteinurie), Impotenz, akute/chronische Infektionen (z.B. Herpes simplex), Krebs, Nierenfunktionsstörungen (Hämodialyse), Polytrauma (Operationen, Verbrennungen), Pyrrolurie, rheumatoide Arthritis, Thalassämie, Ulcus cruris. Chronische Lebererkrankungen (Leberzirrhose). Neurodermitis, Psoriasis.
- Malabsorption: Akrodermatitis enterohepathica, Colitis ulcerosa, Darmresektion, Durchfall, Morbus Crohn, Pankreasinsuffizienz, Morbus Whipple, Sichelzellanämie, Zöliakie.
- Schwermetallbelastung, Amalgam-Sanierung (Ausscheidung zusammen mit Quecksilber).

Zink in der Praxis

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1. Zunächst sollten Sie Ihren Zinkspiegel im Vollblut (nicht im Serum) kontrollieren lassen, denn Nahrungsergänzungsmittel sollte man in der Regel nur bei Mängeln einnehmen.
2. Kein Zink einnehmen
sollten Sie, wenn der Blutspiegel über die Norm erhöht ist und / oder Sie eine Nierenerkrankung haben.
3.
Wenn Sie einen erniedrigten Zinkspiegel im Vollblut haben,  können Sie problemlos 15 - 30 mg Zink am Tag einnehmen - am besten immer in Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt -  und lassen den Wert ein paar Monate später kontrollieren.
4. Da eine kurzfristig erhöhte Zinkeinnahme normalerweise keinerlei Probleme bereitet (wer Austern isst: in 100 g können 7 bis 160 mg Zink enthalten sein - Cave: Schwermetallbelastung der Austern), kann man bei erhöhtem Bedarf auch eigenständig kurzfristig die Dosis erhöhen. Trotzdem ist es besser, mit einem erfahrenen Therapeuten zu sprechen, welche Dosis angemessen ist und gegebenenfalls den Blutspiegel kontrollieren zu lassen.
5. Ich möchte hier nur die Einnahme von  Zink bei einem Virusinfekt beschreiben. Diese Beschreibung steht keinesfalls stellvertretend für andere Bedarfsfälle. Und da ich Ihre persönliche Situation nicht kenne, kann ich hier nur eine allgemeine Empfehlung geben, die in der Regel zutreffen sollte. Keinesfalls  dürfen Sie sich alleine auf diese Empfehlung verlassen, und sollten im Zweifel, vor allem bei Verschlechterung Ihres Zustandes, einen Arzt kontaktieren.
1.Tag:
- Sobald Sei eindeutige Symptome einer Atemweginfektion bei sich bemerken, wie zum Beispiel Schnupfen oder Halsweh, nehmen Sie 15 mg Zink (Präparate und Art der Einnahme finden Sie unten).
- Dazu sollten Sie Vitamin C einnehmen: Mindestens 2-3 Gramm über den Tag verteilt, oder mit jeder Einnahme von 15 mg Zink zusätzlich 500 -1000 mg reines Vitamin C-Pulver (Ascorbinsäurepulver in Wasser aufgelöst, aber nicht länger stehen lassen, da das Vitamin C an Luft, Licht und bei Wärme schnell an Wirkung verliert).
- Wenn die Symptome innerhalb der nächsten 2-3 Stunden weggehen belassen Sie es dabei und nehmen erst wieder Zink, wenn die Symptome erneut auftreten.
- Sollten die Symptome nach 2-3 Stunden besser sein, aber noch bestehen, nehmen Sie nach diesen 2-3 Stunden wieder 15 mg Zink ein.
- Sind die Symptome gleichbleibend vorhanden, vermindern sie den Einnahmeabstand um eine Stunde. Werden die Symptome weniger, sind aber noch da, dann können Sie den Einnahmeabstand um eine Stunde verlängern.
- Nehmen die Symptome deutlich zu, oder waren von Anfang an stark,  mit deutlichem Krankheitsgefühl und womöglich erhöhter Temperatur, dann nehmen Sie jede Stunde 15 mg Zink.
- Bei einem leichten Infekt kommt man damit auf 1-3 mal 15 mg Zink am Tag.
- Bei einem schweren fieberhaften Infekt, braucht man am ersten Tag eventuelle jede Stunde 15 mg Zink.
- Sie entnehmen diesem Text, dass sich Ihr Zustand innerhalb weniger Stunden deutlich bessern kann, wenn Sie das Zink ausreichend dosieren. Sollte sich Ihr Zustand trotzdem verschlechtern, bitte unbedingt einen Arzt kontaktieren.
2.Tag:
Der Bedarf an Zink sollte am 2. Tag schon eindeutig vermindert sein. Es sei denn, Sie hatten von Anfang an  nur 2-3 mal 15 mg Zink gebraucht.
Bisher ist mir kein Fall bekannt, an dem man am zweiten Tag noch stündlich Zink gebraucht hätte. Allerdings kann das bei einer Infektion mit Covid-19 anders aussehen, da die typischen Symptome und Langzeitfolgen dieser Infektion auf einen stark erhöhten Zinkverbrauch hinweisen (siehe meine Seite zur Covid-19-Infektion).
Folgetage:
In der Regel braucht man bei einem viralen Infekt an den folgenden Tagen auch nur 1-3 x 15mg Zink. Steuern kann man das wieder anhand der Symptome. Aus meiner Erfahrung fühlt man sich schon am ersten Tag nach wenigen Stunden deutlich besser, so dass man zwar eindeutig müder ist (das Immunsystem arbeitet ja verstärkt), aber sich nicht richtig krank fühlt. Schonung und ein Spaziergang an der frischen Luft ist dann sicher förderlich.

Bei dieser kurzfristig erhöhten Einnahme von Zink - vor allem wenn Ihr Blutspiegel vorher normal war, und Sie keine Nierenerkrankung haben - riskieren Sie sicher keine Überdosierung. Deshalb beschreibe ich auch nicht mögliche Symptome einer Überdosierung. Bei Interesse finden Sie sie im Internet.

Welches Zink Sie nehmen können:
Möglichst ein Präparat ohne andere Zusätze wählen. Gerade wenn man mehr davon einnimmt, können sich Zusätze in Form von Nebenwirkungen bemerkbar machen!
Da der Körper selbst Picolinsäure bildet, um Zink aufzunehmen, empfehle ich Zinkpicolinat. Auf dessen Einnahme beruhen meine Erfahrungen, und die meines Ausbilders, die ich hier beschrieben habe.

Wie nimmt man es ein:
Am besten eine halbe Stunde vor der Mahlzeit oder zwei Stunden danach. Gerne auch in der Nacht.
Mit einem Glas Wasser.
Folgende Lebensmittel/Substanzen vermindern die Aufnahme von Zink bei gleichzeitiger Einnahme:
Milchprodukte, verarbeitete Fleischwaren, Cola, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Nüsse, Kleie, Wein, grüner und schwarzer Tee, Kupfer, Kalzium, Eisen, Selen, Magnesium. 
Wenn Sie aber einen deutlichen Infekt haben, dann braucht der Abstand zum Essen nicht bei jeder Einnahme so groß sein. Sie werden trotzdem eine Wirkung spüren, auch von der 15-mg-Dosis, die Sie relativ zeitnah zum Essen einnehmen.                                                                    
Viel Erfolg!